Achillessehnenriss

Die Achillessehne ermöglicht das kraftvolle Senken des Fußes im Sprunggelenk: sie bildet das Endstück des dreiköpfigen Unterschenkelmuskels und verbindet diesen mit dem Fersenbein. Umhüllt von ein Sehnenscheide kann sie fast reibungslos über den Knochen gleiten. Beim Laufen ist die Achillessehne unverzichtbar. Mit einer Länge von zehn bis zwölf Zentimetern ist sie eigentlich besonders reißfest und 0,5 bis ein Zentimeter dick. Bei Sprüngen wird sie Belastungen ausgesetzt, die bis zum Neunfachen des Körpergewichtes betragen. 

Doch bei Überbeanspruchung, beispielsweise durch sportliche Belastung, kann es zu einem Achillessehnenriss kommen. Das ist mit einem charakteristischen Knall verbunden und trifft typischerweise Menschen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Der Sportarzt erkennt eine Achillessehnenruptur an der tastbaren Delle an der Haut über der Sehne und daran, dass der Verletzte unfähig ist, die Ferse vom Boden abzuheben, während er einbeinig auf dem verletzten Bein steht. 

Frühzeitig behandelt, heilt eine gerissene Achillessehne fast immer und kann dann auch wieder vollständig belastet werden. Während die gerissene Sehne noch vor rund zehn Jahren beinahe ausnahmslos operiert wurde, ist die Sehnenheilung heutzutage in bestimmten Fällen auch ohne Operation möglich. Bei dieser konservativen Therapie kann der Verletzte in Spezialschuhen mit Fersenerhöhung und unbiegsamer Zunge kurze Zeit nach dem Unfall den Fuß bereits voll belasten; Kontrollen beim Sportarzt sollten jedoch regelmäßig erfolgen. Nach sechs bis acht Wochen ist der Heilungsprozess abgeschlossen. 

Falls doch eine Operation notwendig ist, müssen die Rissenden wieder aneinander genäht werden. Gegebenenfalls wird die Sehne zusätzlich durchflochten, um die Festigkeit der Naht zu erhöhen. Nach der Operation muss der Fuß einige Tage in Gips ruhig gestellt werden, bis die Hautwunde geheilt ist.

Egal ob konservativ oder operativ behandelt wird - eine funktionelle Nachbehandlung, sprich eine frühzeitige, eingeschränkte Bewegungstherapie sollte sich anschließen. Drei bis vier Monate nach Abschluss der Behandlung kann der Verletzte in der Regel wieder Sport treiben.

letzte Änderung am 17.07.2010