Was ist Afterloading?

Das "Afterloading" ist ein Begriff aus der Strahlentherapie. Bei der Behandlung von bösartigen Tumoren ist diese - neben operativen Eingriffen sowie der Chemo- und Immunotherapie - fest etabliert. Strahlentherapie findet nicht nur mit Strahlern von "außen" durch die Haut statt, sondern kann, insbesondere bei kleineren Tumoren bestimmter Organe, auch mittels Afterloading mit starken Strahlern von "innen" erfolgen.

Durch die hohe räumliche Nähe zwischen Strahler und dem erkrankten Gewebe kann eine hohe Strahlendosis direkt am Tumor unter weitgehender Schonung der umgebenden gesunden Körperstrukturen erreicht werden. Würde man die Strahlungsquelle allerdings direkt von "innen" am Tumor platzieren (über Katheter, Endoskop, Sonde etc.), wäre das medizinische Personal erheblichen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt, denn Strahlung kann Krebs nicht nur behandeln, sondern ihn ggf. auch auslösen. Daher wird beim Afterloading zunächst "nur" eine Sonde im Tumor-Zielgebiet im Körper positioniert. Nach Lagekontrolle, beispielsweise mit Röntgen- oder Ultraschallbildern, kann das Personal den Behandlungsraum verlassen. Erst danach wird eine "versiegelte" Strahlungsquelle - elektronisch gesteuert - über die Sonde "nachgeladen". Nach Beendigung der Strahlentherapie wird der Strahler auf gleichem Wege wieder entfernt.

Vorteil der Afterloadingbestrahlung ist demnach die Bestrahlung von Tumoren mit hohen Strahlendosen unter weitgehender Schonung des umliegenden Gewebes sowie des Personals, das gar keiner Strahlung mehr ausgesetzt ist. Das Afterloading ist bei bestimmten Tumoren von Gebärmutter, Brust, Speiseröhre, Lunge und Prostata fest etabliert.

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letzte Änderung am 11.05.2005