Was ist die Arteriitis temporalis?

Es handelt sich um eine Entzündung einer oder beider Schläfenarterien, die typischerweise zu starken Schläfenkopfschmerzen führt. Als Ursache der Erkrankung werden Fehlsteuerungen des Immunsystem im Sinne von Autoimmunerkrankungen vermutet. Deswegen zählt man die Arteriitis temporalis auch zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Betroffen sind in Deutschland rund 15.000 Menschen pro Jahr, dabei handelt es sich überwiegend um Frauen über 60. Häufig geht die Erkrankung auch mit Muskelschmerzen im Bereich von Schultern, Oberarmen und Oberschenkel einher.

Die starken Schläfenkopfschmerzen treten meist einseitig auf und die Gefäße an der Schläfe werden schmerzempfindlich, hart und verdickt. Manchmal schmerzt auch das ganze Gesicht bis ins Kiefergelenk, so dass die Betroffenen nur noch Breikost essen können.

Die Entzündung kann auch auf andere Arterien übergreifen: Gefürchtet wird insbesondere eine Entzündung der Augenarterien. Ohne Behandlung kann die Entzündung auch die Netzhaut im Auge befallen und in der Folge droht die Erblindung. Beim Zusammentreffen folgender Symptomen sollte daher baldmöglichst ein Arzt aufgesucht werden: schwere, pulsierende, d.h. akut auftretende, einseitige klopfende Schläfenkopfschmerzen, einseitige Sehstörungen, Kiefer- und halbseitige Gesichtsschmerzen.

Ganz wichtig ist ein rechtzeitiges Eingreifen zur Vermeidung einer Erblindung. Behandelt wird die Arteriitis temporalis u.a. mit cortisonhaltigen Arzneimitteln, um die Autoimmunerkrankung in den Griff zu bekommen.

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letzte Änderung am 24.10.2002