Was ist eine ERCP?

ERCP ist eine Abkürzung für eine internistische Untersuchung: Endoskopische retrograde Choleo-Pankreatikographie. Dabei werden die Gallengänge mit der Gallenblase und dem Bauchspeicheldrüsengang geröntgt, nachdem der Arzt sie mithilfe eines speziellen Endoskops mit Kontrastmittel gefüllt hat. So lassen sich die kleinen Gallengänge in der Leber, der Hauptgallengang, die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse abbilden. Einengungen bis hin zum Gallengangsverschluss, Steine sowie entzündungsbedingte Wandunregelmäßigkeiten können so dargestellt werden. Chronische Entzündungen der Bauspeicheldrüse, Tumore oder Verengungen können ebenfalls nachgewiesen werden.

Falls sich Steine im Gallengang befinden, werden sie in gleicher Sitzung mit einem Fangkorb herausgezogen und nötigenfalls der Gallengang an der Mündungsstelle gespalten, ohne dass der Bauchraum geöffnet werden muss. Falls ein Tumor den Galleabfluss behindert, wird in gleicher Sitzung mit einem Bypass oder Stent wieder für freien Galleabfluss gesorgt. 

Ist eine ERCP geplant, sollte die letzte Nahrungsaufnahme mindestens sechs Stunden zurückliegen. Zu Beginn der Untersuchung erhält der Patient ein kurzwirksames Narkosemittel injiziert. So wird dafür gesorgt, dass die Untersuchung quasi im Schlaf erfolgt und nicht als belastend empfunden wird. Sobald das Medikament wirkt, wird das flexible Endoskop über den Mund durch Speiseröhre und Magen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Über einen Katheter wird das Kontrastmittel entgegen der Fließrichtung der Verdauungssäfte in die Gangsysteme eingebracht. Auf dem Röntgenschirm wird der Fortgang der Untersuchung kontrolliert.

Die Untersuchung selbst dauert zirka 30 Minuten. Bis der Patient wieder wach ist, vergehen weitere 30 Minuten. Im Anschluss an die Untersuchung ist man nicht verkehrstüchtig, deshalb sollte der Patient sich nach der Untersuchung immer abholen lassen.

letzte Änderung am 13.02.2007