Fibromyalgie

Fibromyalgie ist eine chronische, nicht-entzündliche Erkrankung, die durch diffuse Schmerzen in Muskeln und Gelenken charakterisiert ist. Sie werden von den Patienten empfunden wie rheumatische oder Nerven-Schmerzen. Gleichzeitig sind die Patienten sehr müde und aufgrund des ständigen Schmerzempfindens häufig auch depressiv. Etwa zwei Prozent der Bevölkerung leiden an Fibromyalgie, davon vorwiegend Frauen.

Die Krankheit beginnt häufig schleichend. Am Anfang stehen diffuse Beschwerden wie beispielsweise vorübergehende schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden. Später kommen Schmerzen im Bereich der Lenden- oder Halswirbelsäule hinzu. Daraus entwickeln sich über die Jahre die typischen Schmerzen an Armen, Beinen und im Rumpfbereich sowie Morgensteifigkeit, Taubheitsgefühle in den Fingerspitzen und Kopfschmerzen. Charakteristisch für die Fibromyalgie ist eine symmetrische punktförmige Druckschmerzhaftigkeit an genau definierten Punkten der Muskulatur, den sogenannten Trigger-Punkten. Typische Labor- und Röntgenbefunde sind nicht bekannt.

Die Krankheit tritt schubweise auf, heftige Schmerzattacken werden von schmerzfreien Intervallen abgelöst. Der Krankheitsverlauf zieht sich meistens über Jahrzehnte hin, die Krankheit muss sich nicht verschlimmern. Die Heftigkeit der Symptome und der daraus folgenden gesundheitlichen Einschränkungen ist individuell verschieden, in schweren Fällen bestimmt die Müdigkeit, die Fatigue, den Tagesablauf und kann bis hin zur dauernden Bettlägerigkeit das Leben stark einschränken. 

Wichtig ist deshalb die umfassende Betreuung und Stützung des Patienten, auch durch Psychotherapie. Die Information und Aufklärung der Angehörigen ist ein wesentlicher Teil der Therapie. Der Patient kann in manchen Fällen die Müdigkeit willentlich nicht überwinden, eine Aufforderung "sich zusammenzureißen" ist eher schädlich als hilfreich. Mit Unterstützung und Ablenkung ist den Patienten am meisten geholfen. 

Die Ursachen der Fibromyalgie sind bisher nicht bekannt, daher steht im Mittelpunkt der Behandlung die medikamentöse Schmerzlinderung. Darüber hinaus hilft leichte sportliche Betätigung, wie beispielsweise Schwimmen in nicht zu kaltem Wasser, die Beschwerden zu lindern. Ferner können Fibromyalgie-Patienten von Bewegungstherapie, physikalischer Therapie und Entspannungsverfahren profitieren.


letzte Änderung am 24.07.2007