Wie wird der Gehörgang gereinigt?

Der Gehörgang beginnt an der Ohrmuschel und reicht bis zum Trommelfell. Er ist etwa 2 bis 2,5 cm lang, bei einem Durchmesser von rund 7 mm. Das Trommelfell dient gleichermaßen zum Verschluss und Schutz des Mittelohrs wie auch zum Auffangen der Schallwellen, die dann ans Innenohr weitergeleitet werden. 

Der Körper bildet Ohrenschmalz, um die Haut im Gehörgang vor Austrocknung zu schützen und ihn zu befeuchten. Staub, Schmutz, abgestorbenen Hautzellen und Fremdmaterialien werden im Ohrenschmalz aufgefangen und nach außen aus dem Ohr befördert.

Wenn das Ohrenschmalz eintrocknet, kann sich ein fester Pfropf bilden, der sich eventuell sogar am Trommelfell anlagert. Das Ohr beginnt unangenehm zu jucken oder sogar zu schmerzen. Deshalb greifen viele Menschen dann zu Wattestäbchen und versuchen damit, den Gehörgang zu reinigen. Dabei entstehen sehr häufig Verletzungen des äußeren Gehörgangs, da die Watte das Plastikstäbchen an beiden Enden oft nur spärlich bedeckt. Außerdem kann bei trockenem Ohrenschmalz das Ganze zu einem festen Pfropf auf das Trommelfell geschoben werden, was einerseits zu akuten Hörstörungen führen kann und andererseits akute Ohrenschmerzen auslösen kann.

Zum Reinigen der Ohren kann man beim Duschen lauwarmes Wasser ins Ohr laufen lassen, dabei sollte man darauf achten, dass kein Seifenschaum in den Gehörgang gerät. Wer sein Ohr unbedingt trocknen will, kann mit etwas Watte, die zusammengezwirbelt wird, den vorderen Teil des Gehörgangs auswischen, mehr ist nicht nötig! Vor allem bei Kindern sollte man nie zu Wattestäbchen greifen, da durch nicht vorhersehbare Bewegungen schwere Verletzungen ausgelöst werden können. Der Selbstreinigungsmechanismus des Ohrs ist so gut durchdacht, dass bei aller Hygiene hier die Natur sich selber hilft. 

Wer familiär bedingt zur vermehrten Bildung von Ohrenschmalz neigt, sollte sich in regelmäßigen Abständen die Ohren beim Hals-Nasen-Ohrenarzt ausspülen lassen.

letzte Änderung am 19.06.2007