Was ist ein Gelenkschnupfen?

Unter einem "Gelenkschnupfen" versteht der Arzt umgangssprachlich eine harmlose und folgenlos ausheilende Flüssigkeitsansammlung im Gelenk als Folge eines Virusinfektes im Körper. Viren lösen an Schleimhäuten Entzündungen aus; die Schleimhaut schwillt an und schützt sich durch Produktion von Flüssigkeit.

So wie bei einem Schnupfen die Nasenschleimhaut anschwillt und die Nase "läuft", kann dies im Inneren jeden Gelenkes ebenso stattfinden. Da die Flüssigkeit im Gelenk nicht so einfach wie in der Nase ablaufen kann, sondern durch die Körperzellen langsam abgebaut werden muss, ergeben sich Druckschmerzen und eine Bewegungseinschränkung.

Vorwiegend sind Kinder betroffen, und bei ihnen in erster Linie die Hüften. Die Kinder können schmerzbedingt kaum noch gehen. Diese dramatischen Symptome klingen üblicherweise ohne Behandlung innerhalb weniger Tage ab.

Kommt dieses Phänomen häufiger vor, sollte neben dem Kinderarzt auch ein Orthopäde oder Rheumatologe konsultiert werden, denn unter wiederholtem "Gelenkschnupfen" kann der Knorpel des Knochens leiden. Außerdem sollten schwerwiegendere Krankheitsprobleme wie eine rheumatische Entzündung, eine Hüftfehlstellung oder die Lösung der Wachstumsfuge ausgeschlossen werden. Diese ist besonders wichtig, um Spätschäden zu vermeiden.

letzte Änderung am 15.05.2003