Welche Symptome deuten auf einen Herzinfarkt hin?

Immer noch sterben in Deutschland jedes Jahr fast 150.000 Menschen an den Folgen des Herzinfarkts. Viel zu häufig werden Warnsymptome nicht erkannt oder verdrängt und der Rettungswagen zu spät gerufen, obwohl ein Herzinfarkt immer lebensbedrohlich ist. Viele Betroffene können gerettet werden, wenn sie ihre Beschwerden ernst nehmen und sofort handeln. Deshalb informiert im Rahmen der Herzwoche vom 10. bis 17. November die Deutsche Herzstiftung über die Alarmzeichen des Herzinfarkts und wie man sich richtig verhält.

Um im Notfall einen Herzinfarkt zuverlässig zu erkennen, sollte man sich immer wieder die typischen Zeichen des Herzinfarkts bewusst machen: Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer und Oberbauch ausstrahlen können. Zusätzlich kann ein starkes Engegefühl und heftiger Druck im Brustkorb auftreten, der Betroffene verspürt meist große Angst. Zusätzlich zum Brustschmerz treten auch Luftnot, Übelkeit oder Erbrechen auf; die Betroffenen haben eine blasse, fahle Gesichtsfarbe und kalten Schweiß. Schwächeanfälle, auch ohne Schmerz, oder eine eventuelle Bewusstlosigkeit können ebenfalls Hinweise auf einen Herzinfarkt sein. Besonders bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen nicht selten die alleinigen Alarmzeichen.

Schon beim geringsten Hinweis auf einen Herzinfarkt darf nicht mit dem Notruf gewartet werden, weil jederzeit und ohne weitere Vorwarnung tödliches Kammerflimmern auftreten kann, das sich ohne medizinische Hilfe nicht beenden lässt.

Herzinfarkte lassen sich nicht nur durch warnende Beschwerden voraussehen. Schon lange vor den ersten Symptomen kann man die Infarktgefährdung anhand verschiedener Risikofaktoren abschätzen. So erlauben Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten, Stress, Körpergewicht, Rauchen, sowie Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte wichtige Aussagen über das persönliche Risikoprofil. Auch das Alter spielt eine große Rolle, denn je älter eine Person ist, umso höher ist ihr Ausgangsrisiko - auch ganz ohne weitere Risikofaktoren. Deshalb ist älteren Personen besonders zu empfehlen, die Risikofaktoren so weit wie möglich zu vermindern. Besonders ungünstig ist die Risikofaktoren-Kombination von Rauchen, erhöhten Blutfettwerten und erhöhtem Blutdruck: Hier ergibt sich ein elffach erhöhtes Herzinfarkt-Risiko! 

Jeder sollte sein Bewusstsein für das eigene Risiko für Herzerkrankungen schärfen. Das Gespräch mit dem Arzt trägt dazu bei, eine eventuelle Infarktgefährdung zu erkennen und sie mit vorbeugenden Maßnahmen zu verringern.

Ärztliche Pressestelle

letzte Änderung am 05.11.2007