Was spürt oder sieht man bei Hodenkrebs?

Wenn man alle Krebsarten zusammen betrachtet, ist Hodenkrebs nicht so sehr häufig, aber immerhin erkranken daran pro Jahr in Deutschland mehr als 3000 Männer. Hodenkrebs ist die häufigste Tumorart bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren. Die Zahl der Erkrankten hat sich in den letzten 50 Jahren vervierfacht. Etwa 200 Männer sterben bei uns jährlich an dieser Erkrankung, darunter viele, bei denen der Krebs nicht früh genug erkannt und behandelt wurde.

Die Risikofaktoren für Hodenkrebs sind noch nicht ganz erforscht. Neben einer gewissen Veranlagung gilt ein sogenannter Hodenhochstand als der wichtigste Risikofaktor. Von Hodenhochstand spricht man, wenn bei einem Neugeborenen einer oder beide Hoden nicht im Hodensack zu tasten sind, sondern sich noch im Leistenkanal oder sogar in der Bauchhöhle befinden. Das ist bei etwa 3 Prozent aller männlichen Neugeborenen der Fall. Bei diesen Kindern versucht man, die Hoden mittels Operation oder Hormonbehandlung in den Hodensack zu verlagern.

Beim Hodenkrebs sieht man von außen kaum etwas, aber oft kann man eine Veränderung ertasten. Es handelt sich meist um eine kleine bis erbsengroße Schwellung, die aber meistens nicht schmerzhaft ist. Sie ist relativ leicht zu entdecken, wenn man die Hoden regelmäßig abtastet, zum Beispiel unter der Dusche. Auch wenn man keinerlei Schmerzen empfindet, sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen, wenn man eine Veränderung ertastet hat. Meistens stellt sich heraus, dass die Schwellung eine harmlose mit Flüssigkeit gefüllte Zyste ist.

Wenn es doch Krebs sein sollte, muss schnellstens operiert und meistens auch noch bestrahlt werden. In etwa 90 Prozent der Fälle ist der Patient dann geheilt, wenn sich noch keine Metastasen gebildet hatten. Leider gehen viele Männer mit Hodenkrebs zu spät zum Arzt.

Unser Surftipp:

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Psychosoziale Beratungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
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letzte Änderung am 28.05.2003