Wann Kälte-, wann Wärmetherapie?

Kälte in Form von Eispackungen, Eismassagen oder auch tiefgekühlter Luft wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Kältebehandlungen werden bei akuten Entzündungen mit Schwellung und Überwärmung eingesetzt. Die Behandlung (beispielsweise bei Insektenstichen oder Gelenkentzündungen) darf allerdings nie direkt auf der Haut durchgeführt werden, sondern das Eis sollte in einen Beutel eingeschlagen werden. Am besten bewährt sich gestoßenes Eis, das punktuell und nicht flächenhaft das Gewebe abkühlt; am wirkungsvollsten ist es, die betroffene Stelle über längere Zeit abzutupfen. Das Auflegen von Eis über längere Zeit kann zu Mangeldurchblutung und Absterben von Gewebe führen. Auf der anderen Seite versucht der Körper diese Unterkühlung" durch vermehrte Durchblutung auszugleichen, sodass es hinterher zu einer zusätzlichen Schwellung kommen kann.

Bei Gelenkschmerzen und Muskelverspannungen wird Wärme zur Entkrampfung verwendet. Bei chronischen Gelenkserkrankungen ist Wärme in Form von Umschlägen mit Fango und Moorpackungen bzw. -bädern empfehlenswert. Die Temperaturerhöhung führt zur Muskelentspannung und damit zur Linderung des Schmerzes. Die Wärmezufuhr verursacht eine Erweiterung der Blutgefäße, dadurch eine bessere Durchblutung und eine optimale Sauerstoff-Versorgung.

Wärme wird in verschiedenen Formen auch in der Tumortherapie - hier Hyperthermie genannt - im Sinne einer Überwärmung eingesetzt. In bestimmten Fällen können Krebszellen allein durch Wärme zerstört werden. 

Ein Wechsel zwischen Kälte und Wärme ein ausgezeichnetes Training für das Gefäßsystem und gerade bei einem Saunabesuch möglich. Hitze erweitert die Adern, kaltes Wasser im Tauchbecken oder unter der Dusche lässt sie augenblicklich eng werden. Reaktionen, die nicht nur in der Sauna, sondern auch im täglichen Leben sinnvoll sind. So kann sich der Körper beispielsweise effektiver vor Wärmeverlusten in kalter Umgebung schützen. Auf der anderen Seite lernt der Körper, eine Überwärmung zu verhindern. Auch langes Stehen kann ein gut trainierter Kreislauf länger ausgleichen.

letzte Änderung am 03.07.2006