Wie funktioniert eine Kernspintomographie?

Die Kernspintomographie, auch als Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) bezeichnet, ist ein modernes bildgebendes Verfahren. Mit ihrer Hilfe lassen sich ohne Eingriff in den Körper in relativ kurzer Zeit Schichtaufnahmen nahezu jeden Körperteiles in beliebigem Winkel erzeugen. Anders als beispielsweise bei der Computertomographie werden zur Erzeugung der Aufnahmen keine Röntgenstrahlen eingesetzt, sondern starke Magnetfelder und Radiowellen. Die Untersuchung liefert digitale Informationen, die der Radiologe mithilfe leistungsstarker Computer auswerten kann.

Der zentrale Kern einer MRT-Anlage ist ein tonnenschwerer Elektromagnet. In seiner Innenwand sind Sende- und Empfangsantennen eingebaut. Mit seiner Hilfe können die Wasserstoffatome im Körper angeregt und ihre Reaktion auf diese Anregung gemessen werden. Mit Hilfe von Computerverfahren, wie sie bereits für Röntgenaufnahmen oder Computertomographie entwickelt wurden, werden die gemessenen Signale in Bilder umgewandelt.

Für das Verhalten der Wasserstoffatome im Körper ist wesentlich, ob sie in Flüssigkeiten oder in Feststoffen gebunden vorliegen, ob sie sich bewegen, wie beispielsweise im Blut, oder nicht. Aufgrund des unterschiedlichen Gehaltes und Vorliegens von Wasserstoffatomen kann gesundes von krankhaftem Körpergewebe sowie gesunde Gewebe voneinander abgegrenzt werden. Durch die Veränderung der Messbedingungen lässt sich die Darstellung bestimmter Gewebearten wie beispielsweise Fettgewebe oder Knorpel verstärken oder unterdrücken. Sollte die Abgrenzung von Geweben nicht ohne weiteres möglich sein, stehen Kontrastmittel zur Verfügung, mit denen weitere Aussagen zur untersuchten Körperregion möglich werden. 

Da bei der Kernspintomographie nur Magnetfelder und Radiowellen zum Einsatz gelangen, ist eine gesundheitliche Gefährdung des Patienten nach derzeitigem Wissensstand nicht gegeben. 

Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege. Je nach Untersuchungsregion befindet sich der Patient ganz oder nur teilweise im Gerät. Bei der Aufnahme der Bilder werden laute, klopfende Geräusche erzeugt, die mitunter als störend empfunden werden. Um diese Geräusche zu dämpfen, erhält der Patient Ohrstöpsel oder einen geschlossenen Ohrschutz.

letzte Änderung am 04.06.2007