Kollagene Kolitis

Bei der kollagenen Kolitis handelt es sich um eine chronische Entzündung des Bindegewebes in der Wand des Dickdarms. Ursache der Erkrankung ist nach heutigem Stand des Wissens ein sogenannter Autoimmunprozess in der Darmwand. Dabei wendet sich das Abwehrsystem des Körpers aus bislang unbekannter Ursache gegen körpereigene Darmzellen, die es fälschlich als Fremdzellen interpretiert und deshalb mit Abwehrkörpern angreift. Dadurch kommt es zur Entzündungsreaktion in der Darmwand, die in der Folge zunehmend bindegewebig verdickt.

Hauptsymptom der Erkrankung ist ein ständiger wässriger Durchfall, der die Betroffenen in ihrem Alltag stark einschränkt, außerdem belasten die steten Durchfälle und die daraus folgende körperliche Schwäche auch die Psyche sehr stark.

Aufgrund der verdickten Darmwand kann die Wasserpassage aus dem Darminhalt in den Blutkreislauf nicht mehr in normalem Umfang stattfinden. Das im Stuhlgang verbleibende Wasser führt zu wässrigen Durchfällen mit entsprechenden Krämpfen. So kommt es zu ständigen Bauchschmerzen und bei längerer Dauer der Erkrankung auch zu einem Gewichtsverlust und eventuell Mangelernährung.

Die Diagnose "Kollagene Kolitis" lässt sich nur durch eine Darmspiegelung sichern, bei der aus der Wand des Dickdarms mehrere Proben entnommen werden, in denen die verdickten Membranen nachgewiesen werden. 

Die Ursache des Autoimmungeschehen und die Entzündungsreaktion der Darmwand lassen sich kaum beeinflussen. Die Therapie besteht im wesentlichen in der Einnahme von entzündungshemmenden und krampflösenden Medikamenten sowie stuhlregulierenden Maßnahmen wie Ballaststoffe oder andickende Nahrungsmitteln (bspw. Kleie, Leinsamen, geschrotetes Gemüse, Haferflocken, Grieß). Diätmaßnahmen können besonders dann sinnvoll sein, wenn der Patient individuell feststellt, dass er bestimmte Nahrungsmittel weniger gut verträgt als andere.

letzte Änderung am 19.10.2007