Wozu dienen Kontrastmittel?

Moderne Röntgengeräte nehmen gestochen scharfe Bilder auf, bei geringer Strahlenbelastung des Körpers. Trotzdem lassen sich manche Organe und Gewebe des Körpers im Röntgenbild nur schwer voneinander unterscheiden, weil sie die gleiche (oder ähnliche) Dichte haben. Für den Arzt ist die Unterscheidung zwischen anatomischen Strukturen oder zwischen gesundem und krankem Gewebe häufig erst durch den Einsatz von Kontrastmittel möglich. Dabei handelt es sich um Arzneimittel zur Verbesserung der Darstellung von Strukturen und Funktionen des Körpers bei bildgebenden Verfahren.

Kontrastmittel können das Bild verändern, das bei der jeweiligen Röntgenuntersuchung aufgenommen wird. Ein Beispiel: Normalerweise sieht man auf einem Röntgenbild keine Blutgefäße. Wenn man Kontrastmittel in die Adern spitzt (Angiografie), werden die Blutgefäße durch den Röntgenschatten des Kontrastmittels sichtbar. Ein weiteres Beispiel: Bei einer Röntgen-Durchleuchtung schluckt der Patient Kontrastmittel, um Störungen der Beweglichkeit der Speiseröhre sichtbar zu machen. - Kontrastmittel sind aus der modernen Radiologie nicht mehr wegzudenken. Ohne sie würden beispielsweise Gefäßverschlüsse unsichtbar bleiben (etwa bei Schlaganfällen), oder Tumoren blieben vielfach verborgen.

Die modernen Kontrastmittel sind in der Regel sehr gut verträglich und verursachen nur selten Nebenwirkungen. Wie alle wirksamen Medikamente können aber auch Kontrastmittel unerwünschte Wirkungen haben. Vor einer Kontrastmitteluntersuchung erfolgt immer ein Gespräch mit dem Radiologen, um den Patienten über die Risiken der Kontrastmittelgabe zu informieren und eventuell bestehende Risikofaktoren zu erfassen. Hierzu gehören unter anderem eine schlechte Nierenfunktion, eine Schilddrüsenüberfunktion, eine ausgeprägte Allergieneigung oder die Zuckerkrankheit. Wenn sich schon bei dem Gespräch eventuelle Kontrastmittel-Unverträglichkeiten andeuten, kann entweder auf ein passenderes Kontrastmittel oder auf eine andere Untersuchungsmethode ausgewichen werden.

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letzte Änderung am 22.06.2005