Kopfschmerzen bei Kindern

Bereits im Vorschulalter leiden bis zu vier Prozent der Kinder unter Migräne, in der Pubertät sind es bereits 12 Prozent. Der Spannungskopfschmerz ist sogar etwa 60 Prozent aller Schulkinder über zehn Jahren bekannt. 

Spannungskopfschmerzen legen sich oft wie ein Ring um den Kopf. Übelkeit kann gelegentlich hinzukommen, ebenso wie Licht- und Lärmempfindlichkeit. Die Migräne hingegen ist ein stechender Halbseitenkopfschmerz, der attackenweise auftritt und meist von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit oder auch Sehstörungen begleitet wird. Allerdings äußert sich die Migräne bei Kindern nicht ganz so typisch: Bei ihnen ist der Schmerz eher dumpf und pochend. 

Eng stehende Zähne oder ein Fehlbiss bzw. nächtliches Zähneknirschen lassen die Anfälligkeiten für Kopfschmerzen steigen. Denn diese Zahnbesonderheiten belasten die Kaumuskulatur und das Kiefergelenk und reizen somit den Trigeminusnerv, der direkt ins Gehirn führt. Weiterhin können Sehfehler mit beteiligt sein. Bei manchen Kopfschmerzpatienten spielen auch Nahrungsmittel eine Rolle als Schmerzauslöser, insbesondere die Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe. 

Kinder, die Kopfschmerzen haben, leiden auf mehreren Ebenen. Neben den Schmerzen ist auch ihr soziales Leben beeinträchtigt. Denn wenn die Kopfschmerzen oft und stark auftreten, hindern sie die Kinder daran, mit ihren Freunden zu spielen oder an den Nachmittagsaktivitäten wie Sport, Tanzen oder Musik teilzunehmen. Mit der Zeit bilden sich zudem oft Schulprobleme heraus. 

Es ist also wichtig, dass Kinder, die unter Kopfschmerzen leiden, so schnell wie möglich die richtige Therapie erhalten. Der Arzt sollte konsultiert werden, wenn ein Kind mehr als zweimal pro Monat über Kopfschmerzen klagt, die jeweils länger als zwei Stunden dauern. 

Außerdem sollten Kopfschmerzen bei Kindern nicht mit Tabletten aus dem Medizinschrank der Eltern behandelt werden. Mit dem Arzt muss abgestimmt werden, welche Medikamente in welcher Dosierung für ein Kind geeignet sind.

Vor allem vorbeugende Maßnahmen sollten eine große Rolle spielen. Psychotherapeutische Hilfestellungen zur Stressbewältigung und Entspannungsübungen, wie etwa autogenes Training, sind häufig effektiv. Auch Sport ist durch seinen ausgleichenden Charakter oft hilfreich.

letzte Änderung am 03.01.2011