Was ist die Meningokokken-Impfung?

Meningokokken sind Bakterien, die gefährliche Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen hervorrufen können. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion - beispielsweise beim Anhusten, Niesen, aber auch Küssen - von Mensch zu Mensch übertragen. 

Etwa zehn Prozent der europäischen Bevölkerung tragen diese Bakterien im Nasen-Rachen-Raum, ohne daran zu erkranken. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa durch andere Infektionen, vermehren sich die Bakterien, durchdringen die Schleimhäute, gelangen ins Blut und können so Hirnhautentzündungen auslösen. 

Erste Anzeichen einer Hirnhautentzündung sind hohes Fieber, starkes Krankheitsgefühl, Erbrechen, Schüttelfrost, berührungsempfindliche Arme und Beine, starke Kopfschmerzen und vor allem eine Nackensteifigkeit; bei derartigen Symptomen sollte unmittelbar der Arzt konsultiert werden, denn die Behandlung mit Antibiotika muss schnell erfolgen. Infizierte Hirnhäute können nach Abheilung der Entzündung durch Narbenbildung Komplikationen auslösen. Häufig kann eine Epilepsie oder sogar eine Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit zurückbleiben. 

Eine Hirnhautentzündung tritt häufig bei Kleinkindern oder Jugendlichen auf. Jährlich gibt es in Deutschland um die 700 Fälle, darunter auch schwere und schwerste Verläufe. 

Seit dem Sommer 2006 wird die Meningokokken-Impfung von der Ständigen Impfkommission für alle Kinder und für Erwachsene mit Immundefekten empfohlen. Sie ist eine einmalige aktive Impfung in den Armmuskel und kann die Erkrankung selbst nicht auslösen. Durch die Impfung bildet der Körper Antikörper gegen die Bakterien; der Impfschutz ist in etwa zwei Wochen nach der Impfung vollständig aufgebaut. 

Die Impfung ist im allgemeinen gut verträglich, möglich sind leichte Reaktionen an der Injektionsstelle und selten leichte Allgemeinreaktionen wie Abgeschlagenheit oder geringe Temperaturerhöhungen. Meningokokken sind auf der ganzen Welt verbreitet, man spricht hier vom Meningitisgürtel, der sich um den Globus spannt, allerdings finden sich dabei die unterschiedlichsten Subtypen in den unterschiedlichen Ländern.

letzte Änderung am 09.03.2007