Was ist die Schuppenkrankheit (Ichthyose)?

Mit der Bezeichnung Schuppenkrankheit oder Ichthyose ist eine ganze Reihe von Erkrankungen gemeint, bei denen die Verhornung der äußeren Hautschichten gestört ist. Es bilden sich vermehrt Hautschuppen, die pflasterartig nebeneinander liegen und eine dicke, sichtbare Schicht bilden, die der Reptilienhaut ähnelt. Die Haut ist sehr trocken und rissig, und es wird nur wenig Talg und Schweiß gebildet.

Alle Formen der Ichthyose werden vererbt. Die häufigste Form ist die Ichthyosis vulgaris (statistisch ist von 1.000 Menschen einer von dieser Erkrankung betroffen). Sie gehört zu den milderen Ichthyoseformen. Die Kinder sehen bei der Geburt völlig normal aus, und die Erkrankung tritt erst im Laufe des ersten Lebensjahres auf. Bis zur Pubertät hin verschlechtert sich das Hautbild meist. Danach bessert sich der Zustand häufig mit zunehmendem Alter. - Eine seltene und schwere Form ist die angeborene Ichthyosis, die auch mit zunehmendem Alter ohne Behandlung wenig Besserung zeigt.

Die Schuppenkrankheit, bei der die Schuppen dick bräunlich oder grünlich erscheinen, belastet den Kranken vor allem in psychischer Hinsicht. Zusätzlich muss er die trockene Haut intensiv und zeitaufwändig pflegen.

Eine vollständige Heilung gibt es nicht. Die Symptome können aber gelindert werden. Die Behandlung ist dabei vielschichtig: Die Haut benötigt Salben, die Harnstoff enthalten und damit Feuchtigkeit binden können. Die Schuppen werden mit so genannten Keratolytika gelöst, allerdings ist die Haut unter den Schuppen dann extrem empfindlich. Dampfbäder bei mäßigen Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit weichen die Verhornungen auf. Öl- oder Salzbäder sowie Sonne oder warmes und feuchtes Klima können den Zustand der Haut verbessern. Zur umfassenden Behandlung gehört auch immer eine Berufsberatung, die auf die empfindliche Haut Rücksicht nimmt.

Vorbeugend kann man gegen die Erkrankung leider nichts tun. Leiden Vater oder Mutter an Ichthyose, so wird sie bei einem bestimmten Prozentsatz auf das Kind übertragen.

letzte Änderung am 15.09.2005