Was bedeutet "Nüchtern zum Arzt"?

Wenn der Arzt einen Patienten "nüchtern" zu einem Termin bittet, geht es in der Regel um eine Blutabnahme. Dafür sollte man rund 8 bis 12 Stunden vorher weder etwas essen noch trinken (nur Wasser ist erlaubt). Die Untersuchungsergebnisse könnten sonst verfälscht werden. So könnte beispielsweise eine spätabendliche Mahlzeit die Fettwerte im Blut verändern; zuckerhaltige Morgengetränke könnten die Blutzuckerwerte erhöhen. 

Dagegen muss man für eine Urinprobe nicht nüchtern in der Arztpraxis erscheinen. Dieser Labortest ermittelt in erster Linie die Funktion der Niere, was sich unabhängig von einem vorhergehenden Nahrungsverzicht feststellen lässt. 

Ein weiterer Anlass, nüchtern beim Arzt zu erscheinen, kann beispielsweise auch eine Ultraschalluntersuchung des Bauches oder eine Magenspiegelung sein. Würde zuvor gegessen, getrunken oder geraucht, könnte dem Arzt während der Untersuchung die Sicht erschwert werden. Die Untersuchungsergebnisse wären dann gegebenenfalls ungenau.

Ob man vor einer "nüchternen" Untersuchung beim Arzt die üblichen Medikamente einnehmen darf, wird der Arzt von Fall zu Fall entscheiden - gegebenenfalls fragt man ihn zur Sicherheit danach. Und wer es nicht schafft, mehrere Stunden auf Essen und Trinken zu verzichten, sollte vorher ebenfalls den Arzt ansprechen, damit gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann.

letzte Änderung am 14.12.2010