Was bedeutet Nykturie?

Unter Nykturie versteht man ein vermehrtes nächtliche Wasserlassen. Dies ist auch abhängig von der Trinkmenge vor dem Schlafengehen. Wird jedoch normal viel getrunken und muss man trotzdem mehr als ein- bis zweimal nachts zur Toilette gehen, spricht man von Nykturie. 
Die Nykturie kann das Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung sein. 

Die häufigste Ursache für nächtlichen Harndrang ist die Herzmuskelschwäche, bei der am Tag Wasser im Körper, vorwiegend in den Beinen eingelagert wird, welches Nachts im Liegen wieder ausgeschwemmt wird. Dies kann man durch abendliches und morgendliches Wiegen selbst beobachten.

Besonders typisch ist die Nykturie bei älteren Männern mit einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie). Durch die Einengung der Harnröhre kommt es zu einer unvollständigen Entleerung der Harnblase und somit zu einem früh einsetzenden erneuten Harndrang, was sich besonders im Liegen bemerkbar macht. 

Eine Nykturie und ein Harnträufeln können auch von einer Blasenschwäche oder einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur verursacht sein. Gewichtsverlust und starker Durst deuten auf Diabetes mellitus hin, Brennen beim Wasserlassen ist charakteristisch für eine Blasen- oder Harnröhrenentzündung. Weitere mögliche Ursachen für nächtlichen Harndrang können ebenso entwässernde Medikamente oder Nahrungsmittel (Melone, Kürbis, Brennessel) sein. Auch eine Blasenentzündung durch Bakterien oder im Rahmen eines Virusinfekts können die Ursache sein, dann findet sich aber auch tagsüber verstärkter Harndrang.

Die Nykturie selbst kann nicht behandelt werden, sondern nur die verursachende Erkrankung. Unabhängig von den möglichen Komplikationen der Grunderkrankung, kann es durch gehäuftes nächtliches Wasserlassen zu einem übermäßigen Flüssigkeitsverlust des Körpers kommen. Diese Gefahr besteht vor allen Dingen dann, wenn der Betroffene versucht, durch eine Einschränkung der Trinkmenge den Harndrang zu vermindern. Eine solche Verminderung der Flüssigkeitsaufnahme muss wegen der Kreislauf- und Nierenfunktion unbedingt vermieden werden.

letzte Änderung am 25.09.2003