Was ist eine Occipitalis-Neuralgie?

Neuralgie ist das medizinische Fachwort für Nervenschmerz. Es bezeichnet Schmerzen, die sich im Versorgungsgebiet eines (oder mehrerer) Nerven ausbreiten. 

Die drei sogenannten Occipitalis-Nerven verlaufen jeweils vom Nacken über den Hinterkopf in Richtung Stirn, Schädelseite und Schläfenbereich. Dabei durchqueren sie teilweise tiefe Muskelschichten. Bei Muskelverspannungen im Nacken können einer oder mehrere Occipitalis-Nerven gereizt werden, was zu Kopfschmerzen im Ausbreitungsgebiet der Nerven führt. Häufig bestehen auch schmerzhafte Einschränkungen der Kopfbeweglichkeit. 

Bei der Behandlung der Beschwerden setzt der Arzt möglichst langwirkende, entzündungshemmende und magenschonende Schmerzmittel ein, die peripher wirken, also unmittelbar am Ort der Schmerzentstehung. In schweren Fällen sind die Schmerzzustände nur mit sogenannten zentralen Schmerzmitteln beherrschbar, die direkt im Gehirn bzw. im Rückenmark wirken. In jedem Fall wird eine längerfristige Schmerzmittelverordnung wegen der Gefahr der Gewöhnung oder gar Schmerzmittelabhängigkeit vermieden. Schmerzmittel können niedriger dosiert werden, wenn sie mit sog. schmerzdistanzierenden Antidepressiva kombiniert werden. Ergänzend zur Schmerztherapie werden physikalische Therapiemaßnahmen wie beispielsweise Wärme- oder Kälteapplikation eingesetzt. 

Eine weitere Möglichkeit der Schmerzbekämpfung ist die therapeutische Lokalanästhesie, bei der es sich um die Behandlung mit einem örtlichen Betäubungsmittel handelt. Vorteil dieser Methode ist, dass dem Patienten dabei weder Gewöhnungs- noch Suchtpotential droht. Ziel der Behandlung ist es, die Okzipital-Nerven während 8 bis 10 Tagen mehrere Male täglich mittels Injektion lokal wirksamer Betäubungsmittel zu blockieren. Bei besonders ausgeprägter Schmerzsymptomatik kann das Lokalanästhetikum zur dauerhaften Nervenblockade über mehrere Tage hinweg kontinuierlich mittels Katheter eingespritzt werden.

letzte Änderung am 14.06.2008