Was ist Pemphigus?

Pemphigus ist der Oberbegriff für eine Reihe seltener Hauterkrankungen, bei denen sich das Immunsystem nicht gegen Krankheitserreger, sondern gegen den eigenen Körper richtet, in diesem Fall gegen die Haut. Man nennt das Autoimmun-Krankheiten.

Der Begriff Pemphigus stammt von dem griechischen Wort "pemphix" ab, was "Blase" bedeutet. Normalerweise haften die Zellen der verschiedenen Hautschichten fest zusammen. Bei Pemphigus ist diese feste Verbindung gelöst, wodurch sich die Hautblasen bilden. Oft kann die Haut durch bloße Berührung von ihrer unteren Schicht abgeschoben werden. Wenn die Blasen geplatzt sind, entstehen Wunden, die nässen, leicht bluten und brennen. Solche Veränderungen stellen einen Tummelplatz für Bakterien dar, die hier schwere Infektionen bis hin zur Blutvergiftung auslösen können. Wenn solche Veränderungen auf den Mundschleimhäuten sitzen, entstehen heftige Schmerzen bei Essen und Trinken, die Patienten magern ab und leiden unter Flüssigkeits-, Salz- und Eiweißverlust.

Pemphigus eine sehr seltene Krankheit. Man schätzt, dass jährlich nur einer von 100.000 Menschen erkrankt. Den Krankheitsauslöser kennt man nicht, es wird jedoch vermutet, dass die Veranlagung für diese Krankheit vererbt wird. Männer und Frauen im mittleren und höheren Lebensalter sind gleichermaßen betroffen. Früher, als es noch keine wirksamen Medikamente gab, verlief die Krankheit aufgrund der schweren begleitenden Infektionen fast immer tödlich.

Heutzutage stehen neben kortisonhaltigen Medikamenten auch Immunsuppresiva zur Reduktion der Immunreaktion zur Verfügung, wodurch die Symptome stark gelindert werden. Zu heilen ist diese Autoimmunkrankheit jedoch nicht. Sie kann immer wieder aufflammen und manche Patienten müssen ständig Medikamente einnehmen.

letzte Änderung am 14.09.2005