Was geschieht bei einem Schleudertrauma?

Bei Autounfällen auf deutschen Straßen erleiden jährlich ca. 300.000 Personen ein Schleudertrauma. Dabei kommt es, beispielsweise bei einem Auffahrunfall, durch extremes Beschleunigen und nachfolgendes Abbremsen des Kopfes zu Nackenmuskelschmerzen sowie Nackensteife. Später entwickeln sich aus Muskelschmerzen und -steifheit meist dumpf-drückende oder ziehende Kopfschmerzen, betont im Nacken- und Hinterkopfbereich, oft bis in die Stirn ausstrahlend. Oft können Doppelbilder, Schwindelerscheinungen, Ohrgeräusche dazukommen, die dann zu Konzentrationsstörungen oder Depressionen führen können.

Die eigentliche Ursache für die starken Beschwerden ist bis heute jedoch nicht bekannt: Auch mit den modernsten bildgebenden Verfahren wie Computer- und Magnetresonanztomografie sind beim Schleudertrauma keine Brüche, keine Ausrenkungen, keine Nervenstörungen und keine Verletzungen an Knochen, Muskeln, Bändern und Sehnen nachweisbar. Man geht von einer Überdehnung des Gewebes aus, die aber nicht darstellbar ist. Daher erfolgt die Behandlung meist Symptom-orientiert und je nach Stärke der Beschwerden mit physikalischer Therapie, Schmerzmitteln und Medikamenten zur Muskelentspannung. Im Normalfall ist das Krankheitsbild in 3 bis 6 Wochen abgeklungen. Bei einigen Menschen kann es jedoch auch, oft durch psychische Überlagerung, Monate und Jahre anhalten.

Um einem Schleudertrauma vorzubeugen, muss die Stellung der Kopfstützen im Auto stets kontrolliert werden: Die Kopfstützenoberkante muss auf Höhe der Kopfoberkante und so nahe wie möglich am Hinterkopf liegen (Abstand höchstens zwei Finger breit), sie darf also nicht nur den Nackenbereich abstützen. Deshalb muss sie vor Beginn der Fahrt stets auf die Körpergröße eingestellt werden!

letzte Änderung am 29.10.2002