Was ist das Sjögren-Syndrom?

Unter einem Syndrom versteht man das Zusammentreffen mehrerer Erscheinungen bei einer Erkrankung. Das Sjögren-Syndrom gehört zu den so genannten Kollagenosen, Erkrankungen der Kollagenfasern des Körpers. Dabei handelt es sich um eine Summe von entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes, zu denen beispielsweise auch der Lupus erythematodes oder die Sklerodermie zählen. 

Typisch für das Sjögren-Syndrom ist die Entzündung der Tränen- und Speicheldrüsen sowie der Schleimdrüsen im Magen-Darm-Trakt. Durch die Entzündung kommt es zu einer Schädigung dieser Drüsen; sie schrumpfen und bilden weniger Sekret. So wird bei Entzündung der Tränendrüsen weniger Tränenflüssigkeit produziert, und es kommt zu Reizungen der Bindehaut des Auges. Das Auge ist dann gerötet und die Betroffenen haben ständig das Gefühl, ein Sandkorn im Auge zu haben. Sind die Speicheldrüsen entzündet, kommt es durch geringe Speichelmenge zu ständiger Mundtrockenheit mit nachfolgender Verdauungsstörung. 

Augenbrennen und Mundtrockenheit sind die häufigsten Symptome des Sjögren-Syndroms. Eine Entzündung der Drüsen lässt sich unter dem Mikroskop oder mit Labortests nachweisen.

Das Sjögren-Syndrom kann aber auch voranschreiten, so dass es neben dem Befall der Drüsengewebe auch Muskel- und Gelenkbeschwerden kommen kann mit Fieber und Abgeschlagenheit. Wenn im Rahmen einer bereits bestehenden andersförmigen Erkrankung wie beispielsweise einer chronischen Polyarthritis sich das Sjögren-Syndrom entwickelt, gestaltet sich der Krankheitsverlauf komplizierter.

Man nimmt an, dass es sich beim Sjögren-Syndrom um eine Autoimmunerkrankung handelt. Hierbei richtet sich die körpereigene Abwehr gegen den eigenen Organismus, in diesem Fall gegen das Drüsengewebe. 

Die Behandlung des Sjögren-Syndroms ist schwierig. Im wesentlichen bemüht man sich, die mangelnde Flüssigkeitsproduktion auszugleichen und den Entzündungsvorgang zu stoppen.

letzte Änderung am 13.10.2003