Was ist ein Skidaumen?

Es handelt sich um die klassische Bandverletzung der Hand, bei der der Daumen nach außen, von der Hand weg, überdehnt wird und dadurch das kleinfingerseitige Band am Daumen-Grundgelenk reißt. 

Am häufigsten ereignet sich ein solcher Bandriss beim Skifahren: Mit dem Daumen stürzt man auf die Piste oder bleibt in der Schlaufe des Skistockes hängen. Aber auch beim Anprall eines Balles, beim Turnen, Ringen und im Selbstverteidigungssport kann es zu dieser Verletzung kommen, die in der ärztlichen Fachsprache "Ruptur des ulnaren Seitenbandes" heißt.

Aufgabe des Bandes ist es normalerweise, den so genannten Flaschengriff zu stabilisieren. Wäre das Band nicht vorhanden, würde der Daumen beim kraftvollen Griff nach einer Flasche nach außen wegknicken.

Typisch für den "Skidaumen" sind Schmerzen und eine Schwellung im Bereich des Daumens, der abnorm nach außen beweglich ist. - Als erstes sollte man den Daumen ruhig stellen und mit Eisauflagen kühlen. Manchmal lindert eine provisorische Schienung die Beschwerden, bis eine Untersuchung beim Arzt erfolgen kann. Röntgenaufnahmen zeigen dann, ob möglicherweise ein Knochenbruch vorliegt.

Im Fall einer Zerrung genügt es, den Daumen in einer Schiene ruhig zu stellen. Liegt ein kompletter Riss des Seitenbands oder ein knöcherner Ausriss vor, ist ein operativer Eingriff notwendig. Dabei kommen je nach Rissform neben der Naht der Bandenden weitere Verfahren zur Anwendung: eine spezielle Drahtnaht hält die gerissenen Bandanteile zusammen, Knochenfragmente werden mit Bohrdrähten fixiert. Anschließend wird der Daumen in einer Schiene ruhig gestellt. Nach etwa sechs Wochen beginnt dann eine krankengymnastische Übungsbehandlung, die die Beweglichkeit des Daumen-Grundgelenks wiederherstellt.

letzte Änderung am 17.02.2006