Was ist Sklerodermie?

Sklerodermie bedeutet wörtlich "Harte Haut". Es handelt sich hierbei um eine krankhafte Haut- oder Bindegewebsverhärtung. Die Erkrankung zählt zu den sogenannten Kollagenosen.

Die Ursache der Sklerodermie ist nicht genau bekannt. Genetische Faktoren und krankhafte autoimmunologische Prozesse sind nachgewiesen worden. Etwa 30 von 100.000 Menschen erkranken, meist im Alter von 50 bis 60 Jahren. Frauen sind etwa drei Mal häufiger betroffen als Männer.

Bei der zirkumskripten Sklerodermie, auch Morpheae genannt, treten die Verhärtungen nur im Bindegewebe unter der Haut auf. Sie beginnt meist unmerklich als kleiner roter Fleck an unterschiedlichen Körperteilen. Sehr langsam vergrößern sich die roten Flecken und werden häufig erst registriert, wenn sie etwa münzgroß geworden sind. Später tritt im Zentrum der Flecken eine Verhärtung der Haut auf, die wie eine elfenbeinfarbene glatte Platte aussieht. Solche Platten führen an Gelenken häufig zu Bewegungseinschränkungen.

Die Blutgefäße, die inneren Organe - einfach alles durchbluteten Gewebe bestehen aus Bindegewebe, und bei der sogenannten systemischen Sklerodermie breiten sich die Bindegewebsverhärtungen im ganzen Körper auch auf Organe aus, was deren Funktion beeinträchtigen kann. Das Bindegewebe der Lunge, der Nieren, der Speiseröhre und des Herzens wird besonders häufig betroffen. Diese systemische Form der Sklerodermie ist in ihrer kompletten Ausprägung lebensgefährlich.

Beide Varianten der Sklerodermie breiten sich nur langsam über Jahre und zunächst schmerzfrei aus, daher werden sie oft sehr spät erkannt. Die Diagnose erfolgt anhand der typischen Morpheae sowie laborchemisch. Eine Organbeteiligung lässt sich auch durch Biopsie, Lungenfunktionstests und Computertomographie nachweisen. Eine Heilung der Sklerodermie ist nicht möglich, ihr Fortschreiten kann allenfalls mit zytostatischen und immunsuppressiven Medikamenten verlangsamt werden.

letzte Änderung am 04.05.2006