Was versteht man unter einer Wassergeburt?

Die Geburtsräume der Krankenhäuser bieten heutzutage neben dem herkömmlichen Kreissaalbett viele verschiedene andere Möglichkeiten der Geburtsposition, z.B. Gebärhocker, Geburtsstuhl, Geburtsseil oder Sprossenwand. In vielen Kliniken gibt es auch eine große Wanne für die Wassergeburt.

Die Geburt im Wasser gilt als eine sanfte Methode: Im körperwarmen Wasser kann sich die Gebärende viel besser entspannen. Das unterbricht den Kreislauf von Schmerz, Angst, Verspannung und noch mehr Schmerz. Der Muttermund öffnet sich leichter und die Geburt dauert in vielen Fällen dann nicht so lange. Dammschnitte sind seltener notwendig. Auch für das Kind gibt es Vorteile, denn offenbar ist im warmen Wasser der Geburtsstress nicht so groß und es wird ein möglichst sanfter Übergang zwischen zwei extrem unterschiedlichen Milieus, nämlich dem körperwarmen Fruchtwasser und der relativ kühlen Außenluft, geschaffen.

Sorgen, das Neugeborene könnte bei der Wassergeburt ertrinken, sind unbegründet, denn es verfügt über den sogenannten Tauchreflex. Dieser sorgt dafür, dass das Kind nur atmet, wenn seine Gesichtshaut mit Luft in Berührung kommt. Im Wasser, sei es das Fruchtwasser im Mutterleib oder eben das in der Wanne, bleibt der Kehlkopf geschlossen. - Sobald die Hebamme das Kind aus dem Wasser hebt und es auf den Arm der Mutter legt, beginnt das Neugeborene mit der Atmung.

Auch wenn die Wassergeburt von der Schulmedizin anerkannt ist, gibt es Fälle, in denen davon abgeraten werden muss, beispielsweise bei drohenden Frühgeburten, wenn sich das Fruchtwasser bereits grün verfärbt hat, Kreislaufproblemen der Mutter oder wenn andere Komplikationen, beispielsweise eine Verschlechterung des Zustandes des Kindes unter der Geburt, eintreten.

letzte Änderung am 26.02.2003