Was ist das WPW-Syndrom?


WPW-Syndrom ist die Kurzbezeichnung für Wolff-Parkinson-White-Syndrom. Es handelt sich um eine angeborene Herzrhythmusstörung, die auf einer zusätzlichen Leitungsbahn für die Herzerregung beruht. 

Das WPW Syndrom kann in jedem Lebensalter erstmalig in Erscheinung treten. Eine deutliche Häufung ist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr zu beobachten. Von der Erkrankung sind mehr Männer als Frauen betroffen, ältere Menschen erkranken seltener. 

Die Betroffenen leiden unter plötzlich einsetzendem Herzrasen mit einer regelmäßigen Pulsfrequenz von 160 bis 230 Schlägen pro Minute. Dieses Herzrasen kann nur kurz auftreten, aber auch für Stunden anhalten. Es endet genauso plötzlich, wie es aufgetaucht ist. Eher selten führt das WPW-Syndrom zu Schwindel und Bewusstlosigkeit. Je nach Schwere der Erkrankung, die an der Häufigkeit des Auftretens und den körperlichen Beeinträchtigungen gemessen wird, sollte sich der Patient einer Therapie unterziehen.

Bei leichten Herzrhythmusstörung kann der Betroffene das Herzrasen in der Regel mit einfachen Maßnahmen selbst beenden, beispielsweise durch starke Bauchpresse oder Luftanhalten. Zudem steht eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Bei Patienten, die Schockzeichen zeigen, kann das akute WPW-Syndrom mit einer sogenannten Kardiokonversion behandelt werden. Dabei wird das Herz vom Arzt mithilfe eines gezielten Stromstoßes wieder in seinen normalen Rhythmus gebracht. Außerdem kann die zusätzliche Leitungsbahn, die für die Herzrhythmusstörungen verantwortlich ist, mit einem Kathetereingriff dauerhaft beseitigt werden. Die Erfolgsraten dieses Eingriffs liegen um 90 Prozent.

letzte Änderung am 29.11.2010