Leitfaden "Häusliche Gewalt"

Der von der Landesärztekammer Baden-Württemberg herausgegebene Leitfaden „Häusliche Gewalt“ wurde komplett überarbeitet und ist jetzt in neuer Auflage erschienen. Er soll die Ärzteschaft für das Thema sensibilisieren und die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten unterstützen, die in Kontakt mit Betroffenen kommen.

Die Gewaltstatistik hat leider keine wesentliche Änderung erlebt: 25% der Frauen sind von häuslicher Gewalt bedroht. Zunehmend wird die Gewalt gegen Männer im häuslichen Zusammenhang aus der Tabuisierung befreit, wobei hier die Zahl der Betroffenen geringer ist. Die Ärzteschaft muss für dieses Thema sensibel sein und den Betroffenen als erste Station im Kontakt Hilfsangebote und mit einer guten Dokumentation Unterstützung bieten. Ein weiteres Thema wird aufgrund des demografischen Wandels immer aktueller: Gewalt bei älteren Paaren und in der Pflege. Hier fehlen noch wissenschaftliche Arbeiten, aber der Blick auf diesen Problemkreis muss in der Ärzteschaft geschärft werden, da sie die Personengruppe ist, die Kontakt zu den häufig allein lebenden beziehungsweise in ihrem Sozialleben eingeschränkten Opfern bekommt.

Die Broschüre informiert, wie Gewalt als Krankheitsursache wahrgenommen und wie Patientinnen und Patienten darauf angesprochen werden können. Die Veröffentlichung gibt Tipps für die Untersuchung und für die rechtssichere Dokumentation auf einem heraustrennbaren Bogen. Dabei ist auch eine kurzgefasste Anleitung zur Befunddokumentation bei häuslicher Gewalt sehr hilfreich. Ein umfangreicher Adressteil für Baden-Württemberg unterstützt Health Professionals dabei, den Patientinnen und Patienten weitere Hilfsangebote zu vermitteln.

Die 32-seitige Broschüre, der Dokumentationsbogen, die Anleitung zur Befunddokumentation bei häuslicher Gewalt sowie weitere Informationen zum Thema sind im Internetauftritt der Landesärztekammer Baden-Württemberg zu finden: www.aerztekammer-bw.de (WebCode 9200)

Stand: 26.09.2012

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letzte Änderung am 26.09.2012