Hohe Auszeichnung für Dr. Günter Baitsch

Ärzteschaft würdigt umweltpolitisches und umweltmedizinisches Engagement 

Bad Säckingen. Dr. Günter Baitsch, langjähriger Chefarzt der Hochrhein-Klinik in Bad Säckingen und Vorsitzender des Ausschusses "Umwelt" der Landesärztekammer, hat bei der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Südbaden am 12. November 2005 die Albert-Fraenkel-Plakette erhalten. Mit dieser Auszeichnung werden das jahrzehntelange umweltpolitische und -medizinische Engagement von Dr. Baitsch und sein Einsatz im Bereich der ärztlichen Fortbildung gewürdigt.

1940 in Gengenbach in Baden geboren, studierte Dr. Baitsch an der Universität in Tübingen und erhielt 1969 die Approbation. In der Zeit von 1970 bis 1979 war er an der Universitätsklinik in Basel tätig, wo er die Weiterbildung zum Internisten absolvierte. 1979 kam er als Oberarzt an die Hochrheinklinik nach Bad Säckingen und übernahm dort vier Jahre später als Chefarzt die Nachfolge seines Vaters. Schon immer war es ihm eine Herzensangelegenheit, sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Umwelt einzusetzen, wie Dr. Gerhard Schade - Präsident der Bezirksärztekammer Südbaden - in seiner Laudatio hervorhob. So war der inzwischen 65-jährige Mitbegründer der Ökologischen Ärzteinitiative Hochrhein im BUND, Mitglied der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) in der Schweiz und auch in Deutschland. Mehrere Jahre war er im Vorstand der IPPNW der Schweiz tätig. 1992 wurde Dr. Baitsch Gründungsmitglied der Interdisziplinären Gesellschaft für Umweltmedizin (IGUMED).

Gerade auf dem Gebiet der Umweltmedizin veröffentlichte Dr. Baitsch zahlreiche Beiträge - beispielsweise zu medizinischen Folgen der Atomindustrie, Umwelt und Verkehr, umweltmedizinische Auswirkung der Lärmbelastung, Luftverschmutzung oder Umwelteinflüsse auf Herz- und Kreislauferkrankungen. Sein umweltmedizinisches und umweltpolitisches Engagement stellte er auch in die Dienste der Ärztekammer: So wurde er 1987 zum stellvertretenden Vorsitzenden und 1991 zum Vorsitzenden des Ausschusses Umweltmedizin der Landesärztekammer gewählt. Dieses Amt übt er bis heute aus. 

Auch die Zusammenarbeit zwischen Ärzten in Praxis und Klinik lag Dr. Baitsch sehr am Herzen. So engagierte er sich für die ärztliche Fortbildung und gründete zahlreiche Qualitätszirkel und den Arbeitskreis Gefäßerkrankungen in Südbaden.

Über den Namensgeber der Medaille:
Albert Fraenkel (1864-1938) war ein herausragender Arzt, Forscher und Sozialreformer. Auf ihn geht die intravenöse Strophantintherapie zur Behandlung Herzkranker zurück, und auch in der Tuberkulose-Behandlung war er seiner Zeit weit voraus, so mit seiner Idee der sozialen Krankenfürsorge. Sein Heidelberger Tuberkulosekrankenhaus ist heute die größte Lungenfachklinik Deutschlands.

Stand: 14.11.2005

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letzte Änderung am 14.11.2005