Dr. Wahl: "Stillstand in der Gesundheitspolitik beenden"

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg unterstützt den Nationalen Protesttag der Ärzte und prangert Missstände im Gesundheitswesen an

Stuttgart, den 8. November 2005. Vor dem Hintergrund des "Nationalen Protesttages der Ärzte" am Mittwoch (9. November) erklärt die Präsidentin der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Dr. med. Ulrike Wahl: "Wir unterstützen die Protestaktionen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und wenden uns damit entschieden gegen den gesetzlich vorgegebenen Umbau des ambulanten Gesundheitssystems in ein staatliches System." Dieser Umbau erfolge durch bewusste Unterfinanzierung der kassenärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung. Die Existenz vieler Praxen und die flächendeckende Versorgung der Patienten in Deutschland sei damit nach den Worten der Kammerpräsidentin bedroht. Außerdem müsse die Abwanderung von Ärztinnen und Ärzten ins Ausland endlich gestoppt werden. "Sonst droht die medizinische Versorgung bei uns zusammenzubrechen," so Dr. Wahl.

"Wir schließen uns ganz entschieden der Forderung des Protesttages an, die ambulante Medizin in Deutschland zu sichern." Die Ärzte machten auch im Interesse ihrer Patienten auf die Missstände aufmerksam: "Der Stillstand in der Gesundheitspolitik, die existenzielle Bedrohung der Arztpraxen und der Bürokratiewahnsinn müssen ein Ende haben, sonst wird sich die gesundheitliche Versorgung in Bälde massiv verschlechtern", warnt die Präsidentin der rund 52.000 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg.

Zum "Nationalen Protesttag der Ärzte" mit einer Zentralveranstaltung in Köln haben mehrere Ärzteorganisationen aufgerufen. Die Veranstalter erwarten bis zu 10.000 Teilnehmer. Mit dem Streiktag soll unter anderem deutlich gemacht werden, dass die politisch gewollte "Austrocknung" der ambulanten wohnortnahen Versorgung zugunsten der stationären Behandlung gegen die Interessen der Bevölkerung gerichtet sei.

Stand: 08.11.2005

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letzte Änderung am 08.11.2005