Hohe Auszeichnung für Dr. Ziegler

Stuttgart, den 16.11.2006. Die Bezirksärztekammer Südbaden hat Dr. Volker Ziegler (64) bei ihrer Vertreterversammlung am 11.11.2006 mit der Albert-Fraenkel-Plakette ausgezeichnet. 

In der Laudatio heißt es: "Trotz umfassender und umfangreicher Tätigkeit als Allgemeinarzt hat sich Dr. Ziegler um das Ansehen der Ärzteschaft herausragend verdient gemacht. Studentische Ausbildung, ärztliche Weiterbildung und auch ärztliche Fortbildung waren ihm stets Herzensangelegenheiten. Die Ärzte Südbadens und insbesondere die Sektion Allgemeinmedizin sind ihm zu großem Dank verpflichtet, hat er doch weit über Gebühr mitgestaltet und mitgeprägt."

Dr. Volker Ziegler wurde am 6. Februar 1942 in Schramberg geboren. Nach Volksschule und Ablegung der Reifeprüfung 1963 am Gymnasium in Schramberg studierte er Humanmedizin an den Universitäten Freiburg und Wien. 1969 bestand er die Ärztliche Prüfung in Freiburg, 1970 promovierte er an der Universität Freiburg. Nach Ablegung der Medizinalassistentenzeit wurde er 1971 als Arzt approbiert. 

1969 bis Ende 1970 war er Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle am Physiologischen Institut der Technischen Hochschule Aachen. Anschließend Medizinalassistent an der Abteilung Innere Medizin I des Klinikums Aachen und 1971 bis 1972 Assistenzarzt in der Chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses Bad Waldsee. Zwischenzeitlich einige Praxisvertretungen, dann Assistenzarzt in der Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses Bad Schussenried mit Rheumaklinik. Seine Vorliebe galt der Allgemeinmedizin, so wechselte er Ende 1974 als Weiterbildungsassistent in eine Allgemeinarztpraxis in Buchen im Odenwald. 

1975 erhielt er die Anerkennung für das Gebiet Allgemeinmedizin. Anschließend Gründung einer Allgemeinärztlichen Praxis in Schramberg zunächst mit einem Kollegen zusammen. In der Zeit von 1980 bis 1997 dann als Einzelpraxis und jetzt erneut wieder als Gemeinschaftspraxis mit einer Kollegin. 

1980 fand ein Auswahlverfahren zur Berufung zum Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg statt. Mit seinem Vortrag „Die Anamnese des Allgemeinarztes“ konnte er die Auswahlkommission überzeugen und erhielt den Lehrauftrag, den er sich bis 1992 mit Prof. Dr. Hans-Heinz Schrömbgens teilte. 

2004 wurde eine Professur unter Leitung von Herrn Niebling eingerichtet. Dies war für Dr. Ziegler der Zeitpunkt, sich aus der aktiven Lehrtätigkeit zurückzuziehen, als Lehrarzt und Vorsitzender eines Fördervereins ist er diesem Lehrbereich aber weiterhin verbunden. 

Zweimal fiel das Amt des Sprechers der Lehrbeauftragten auf seine Schultern. Von 1994 bis 2001 war er Vorstandsmitglied der Vereinigung der Hochschullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin in Deutschland. 1986 bis 1988 war er sachverständiger Gutachter beim Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen in Mainz. Auch berufspolitisch zeigte Dr. Ziegler Engagement. So nahm er seine ehrenamtliche Tätigkeit als Mitglied im Ausschuss „Ausbildung und Hochschule“ bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg seit 1993 wahr. Seitdem ist er auch Mitglied der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Südbaden, und im Jahre 2002 wurde er in deren Vorstand gewählt. Im Jahre 2000 erhielt Dr. Ziegler durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin die Hippokrates-Medaille verliehen. Neun Jahre lang, nämlich von 1990 bis 1999 war er Vorsitzender des Ärztlichen Vereins in Schramberg und des Ärztlichen Kreisvereins Rottweil. Seit 2003 bis dato ist er dort Fortbildungsbeauftragter. Auch dem Deutschen Roten Kreuz im Ortsverein Schramberg steht er seit dem Jahre 2001 vor. 

Hintergrund: Albert-Fraenkel-Plakette 

Die Albert-Fraenkel-Plakette wird auf Beschluss des Vorstandes der Bezirksärztekammer Südbaden an Kolleginnen und Kollegen vergeben, die sich um den ärztlichen Beruf und dessen Ansehen in der Öffentlichkeit in besonderem Maße verdient gemacht haben. 

Die Auszeichnung ist nach Albert Fraenkel benannt, der als Erfinder der Strophanthin-Kur und als Erfinder der intravenösen Applikationsform in die Medizingeschichte eingegangen ist. Neben seiner Haus- und Badearzttätigkeit in Badenweiler arbeitete er in den Wintermonaten wissenschaftlich zunächst in Straßburg, später dann in Berlin. Er hat maßgeblich zur Bedeutung von Badenweiler als Kur- und Heilbad beigetragen, verkehrten doch in seinem Hause und in seinem Sanatorium namhafte Zeitgenossen. Fraenkel hat sich stets durch seine hohe ethisch-moralische Haltung ausgezeichnet und blieb dabei ein bescheidener Mensch.

Stand: 16.11.2006

Zurück

letzte Änderung am 16.11.2006